Der Lotussitz wird im Yoga auch Padmasana genannt
Diese Sitzhaltung ist der Form einer Lotosblüte nachempfunden:
- der rechte Fuß ruht auf dem linken Oberschenkel
- der linke Fuß entsprechend auf dem rechten Oberschenkel
- Die Fußsohlen zeigen nach oben
- Der Yogi sitzt meist leicht erhöht (Meditationskissen oder Meditationshocker)
- die Knie befinden sich im Kontakt mit dem Boden (Meditationsmatte, Zabuton oder Kniekissen)
- So entsteht ein stabiles Dreieck als Sitzbasis
- Der Oberkörper ist aufgerichtet und der Rücken gerade
- die Schultern werden leicht zurückgenommen
- der Kopf wird über der Basis ausbalanciert
Wenn ein fortgeschrittener Yogi diese Position auf seiner Yogamatte oder etwas erhöht sitzend, auf einem Yogakissen, einnimmt, geschieht dies unverkrampft und mit Leichtigkeit. Dadurch entsteht schnell der trügerische Eindruck, der Lotussitz sei eine einfache Übung.
Tatsächlich braucht es Geduld und Ausdauer, damit diese Sitzhaltung für die Dauer einer Meditation gehalten werden kann. Der sogenannte Schneidersitz, bei dem sich beide Füße unter den Oberschenkeln befinden, wird Anfängern häufig als Einstieg empfohlen. Da hier jedoch beide Knie nicht im Kontakt mit dem Boden sind, ist diese Sitzhaltung extrem instabil und bringt Verletzungsrisiken mit sich. Wir raten dir also dringend davon ab.
Beginne mit dem sogenannten halben Lotussitz
Für Einsteiger empfehlen wir stattdessen den sogenannten halben Lotussitz, bei dem sich nur ein Fuß auf dem anderen Oberschenkel befindet. Diese Sitzposition ist schon ziemlich stabil, erheblich einfacher einzunehmen und daher eine gute Vorbereitung auf den vollen Lotussitz.
Bei längeren Meditationsübungen kommt es für Ungeübte schnell einmal zu Verspannungen in Beinen und Hüfte. Die sollte zwar nicht unbeachtet bleiben, ist aber für einen gesunden Menschen recht unproblematisch. Etwas dehnen und strecken oder eine kleine Geh-Meditation einbauen und die Verspannungen lösen sich schnell wieder. Erheblich ernster und unangenehmer sind hier schon die sehr weit verbreiteten Rückenschmerzen und gerade diese werden durch den Lotussitz, wenn er denn erst einmal gelingt, weitestgehend minimiert.
Der Lotussitz fördert eine gerade, aufrechte und rückengesunde Sitzhaltung. Mithilfe eines Meditationskissens oder eines Meditationshockers (nach vorne geneigte Sitzfläche) wird ein gerader Rücken zusätzlich unterstützt.
Merke:"Nur wenn es dir gelingt, sämtliche Störfaktoren, zu denen Schmerzen zweifelsohne zählen, zu eliminieren, wird langes Sitzen als Basis aller Meditation möglich."
Um Verspannungen entgegenzuwirken, ist aktives Sitzen ebenfalls ein probates Mittel - hier empfehlen wir dir einen unserer Mittelsteghocker bzw. eine Meditationsbank mit abgerundeten Füßen. Bei einem Mittelsteghocker hast du maximale Beinfreiheit in Verbindung mit der Möglichkeit, dich in eine angenehme und schmerzfreie Position zu pendeln und Verspannungen entgegenzuwirken.
Bei einer Meditationsbank mit abgerundeten Füßen bist du zwar nicht in alle Richtungen flexibel, kann jedoch noch vorn und hinten pendeln und über die Hüfte eine komfortable Sitzposition ausloten. Wichtig bei dem halben Lotussitz ist es noch, zwischen den Meditationen das obenliegende Bein zu wechseln, damit keine einseitigen Belastungen entstehen.
Was den Lotussitz auszeichnet und warum es sinnvoll ist, ihn zu praktizieren:
- fördert eine rückengesunde Körperhaltung
- durch die hohe Stabilität entsteht ein Gefühl von Sicherheit
- Sicherheit erlaubt dir deine Augen zu schließen
- Geschlossene Augen fördern Entspannung
- Körperliche Entspannung bringt deinen Geist zur Ruhe
- Du kannst jetzt leichter Abschalten
- Mantras helfen dir zusätzlich, deinen Geist zu "entrümpeln" und
- den dauernden inneren Dialog umzuleiten
- Achtsamkeit kann nun geübt werden
Es gibt sehr viele Variationen vom Lotussitz, die du ebenfalls üben kannst, sobald du den Lotussitz beherrschst. ॐ शांति - Om Shanti :)